Anthroposophische Kunsttherapie
Anthroposophische Kunsttherapie basiert auf einem ganzheitlichen Menschenbild. Körperliche, seelische und geistige Energien greifen ineinander und bilden einen Organismus.
Ein „Zuviel“ oder „Zuwenig“ macht sich in verschiedenen Symptomen sichtbar, z.B. Unruhe, Aggressivität, Müdigkeit etc.
Kinder wie Erwachsene brauchen Räume, in denen sie das „Balance halten“ üben können. In der angeleiteten Arbeit mit künstlerischen Medien ist dies möglich.


Kunstformen wirken auf die geistige und emotionale Entwicklung des Menschen. Im besten Fall nimmt der Mensch die Welt mit all seinen Sinnen wahr. Das Erlebte muss verdaut und verarbeitet werden.
Der Organismus sortiert und ordnet, Schädliches wird ausgesondert (oder vorerst deponiert), Brauchbares wird verwertet und fruchtbar angelegt.
Diese Prozesse gibt es auch beim Zeichnen, Malen oder Plastizieren mit Ton. Die kreative Umsetzung der Wahrnehmung stärkt die Persönlichkeit. Kunsttherapie ist Ermutigung, alle Lebenssituationen anzuschauen, zu nehmen und zu wandeln. So wird der Mensch selbst aktiv im Heilungsprozess und handlungsfähig.
Kunsttherapie findet in Einzelsitzungen und Kleingruppen statt.
Die anteilmäßige Erstattung der Therapiekosten durch einige Krankenkassen ist möglich.
Techniken




Malen mit Senioren

Kornfeld
Ähren rascheln knisternd
duften herb und schwer
sachter Wind treibt flüsternd
Halmwogen vor sich her.
Kornblumen erstrahlen
mit lichtblauer Blütenkron
Blütenblätter fallen
vom leuchtend roten Mohn.
Hummeln schweben irrend
über samtgoldnem Feld
heiße Luft steht flirrend
als ob die Zeit anhält
Josef Albert Stöckl
Das Segelschiff
Dort, wo am Horizont sich sanft vereinen
das Blau des Himmels und das Grün der See,
erglänzt im Strahlenspiel der Sonne Scheinen
ein großes Schiff mit Segeln weiß wie Schnee.
Geschrei der Möwen, die es eskortieren,
hebt es ins klare Bild der Wirklichkeit.
Der Lotse wird es kundig nun bugsieren
vorbei am Riff in Hafens Sicherheit. Da wird es abgetakelt kurz nur liegen,
um bald bei Flut weit übers Meer zu fliegen.
Ingrid Herta Drewing

Malen mit Demenzkranken im Seniorenheim



Malen im Duett, Jugendliche und Senioren


